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Am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel (IPN) hatten diverse Professoren und Studenten aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen Vorträge und Praktika in den Laboren vorbereitet und unterrichteten die Schüler unter anderen in den Bereichen Botanik, Zoologie, Physiologie, Biomathematik und Molekularbiologie. Ziel dieses Tages war es die 45 Kandidaten auf die (am nächsten Tag anstehenden) 4,5 stündigen praktischen Laborprüfungen – zumindest oberflächlich – vorzubereiten. Bei diesen ging es dann beispielweise um die Iodzahlenermittlung von Fettproben, das Erstellen und Präparieren von Sprossquerschnitten und Öldrüsen, sowie das dichotome Bestimmen verschiedenster Insektenarten oder Veresterungen und Verseifungen von mehrfach gesättigten Fetten.
Am Mittwoch den 22. Februar absolvierten die Schüler zudem eine den ganzen Vormittag andauernde theoretische Klausur aus 80 Multiple-Choice- und unzähligen Komplexaufgaben über die verschiedensten Teilbereiche der Biologie. Wer nähere Einblicke zu den gestellten Aufgaben haben möchte, der versuche sich gerne an folgenden beiden Aufgaben, welche bereits in der 2. Runde gestellt wurden:

Hämoglobin (Hb) ist ein Protein des Atemgastransports, das unter bestimmten Bedingungen Sauerstoff reversibel bindet bzw. wieder freigibt. Welche der folgenden Aussagen ist in diesem Zusammenhang nicht korrekt?
a) Mit der Bindung eines Sauerstoffmoleküls steigt die Sauerstoffaffinität des Hbs (Kooperativität). b) Mit sinkendem pH-Wert sinkt die Sauerstoffaffinität des Hbs (Bohr-Effekt). c) In Muskelzellen bindet Sauerstoff an Myoglobin. Das mit dem Hb strukturverwandte Protein besteht aus einer Polypeptidkette und zeigt eine hyperbole Sauerstoffbindungskurve. d) Bei einem Embryo ist die Sauerstoffbindungskurve (Sauerstoffbindung gegenüber dem Sauerstoffpartialdruck) des Hbs nach rechts verschoben. Dadurch wird eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Embryos durch die Plazenta der Mutter gewährleistet. e) Im Hochgebirge wird die 2,3-Bisphosphoglycerat (BPG)-Konzentration in den Blutzellen erhöht. Dadurch verringert sich die Sauerstoffaffinität des Hbs und damit verbessert sich die Sauerstoffabgabe an das Gewebe.
Die „renale Clearance“ ist ein Maß für die Entgiftungsleistung der Nieren. Sie entspricht dem Blutplasmavolumen, das innerhalb einer bestimmten Zeiteinheit von einer bestimmten Substanz befreit wird. Ordnen Sie die folgenden Substanzen ansteigend nach der Größe ihrer Clearance-Werte: Kreatin (K), Paraaminohippursäure (PAH), Glucose (G) und Harnstoff (H):
a) G, H, K, PAH b) H, G, K, PAH c) PAH, G, H, K d) K, H, G, PAH e) G, K, PAH, H

Nach getaner Arbeit hieß es dann am Donnerstag entspannen für die 45 Teilnehmer. Mit dem Bus ging es weiter nach Hamburg um hier das Bernhard-Nocht Institut für Tropenmedizin zu besuchen und u. a. Einblicke in die aktuelle Malariaforschung und die Verbreitungsmechanismen und -risiken von Viren in Deutschland durch Stechmücken zu bekommen.
Als Abschluss fand am Freitag die Bekanntgabe der nationalen Platzierungen und Vergabe von Urkunden bei der Firma Eppendorf in Hamburg statt. Bei festlicher Atmosphäre bildete dies das Ende der dritten Auswahlrunde der IBO.
Wir gratulieren Marie herzlich für ihren 17. Platz (von den insgesamt 1630 Schülern, welche sich dieses Jahr in ganz Deutschland für die erste Runde der Olympiade qualifizierten) und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg bei ihrer weiteren (biologischen) Karriere.