Auch dieses Jahr ging es für 48 Schüler:innen in der Woche vor Karneval nach Südtirol zur Skilehrfahrt.
Die Schüler:innen waren aus der Q1, der 10. Klasse und diesmal auch zum ersten Mal aus der Q2, was von der Sportfachschaft hart erkämpft wurde. Begleitet wurden wir dieses Jahr von fünf Lehrer:innen – und Paul aka Herrn Bald, der als Betreuer vor allem mit seinen Moves auf dem Dance Floor der Skibusse überzeugen konnte.
Die Fahrt begann früh am Morgen des 3. Februars am Stift Keppel. Müde, doch voller Vorfreude hatten wir uns alle vor dem Stift versammelt, bereit, die zwölfstündige Busfahrt nach Natz anzutreten.
Doch die Abfahrt zog sich nach hinten, denn wie bereits im letzten Jahr ließ der Bus auf sich warten. Geplant war die Abfahrt für 6.00 Uhr, nach zahlreichen Verfahrern und Missverständnissen setzte sich der Bus jedoch erst um 7.30 Uhr vollgepackt in Bewegung. Das erste Ziel war dieses Mal leider nicht unsere Pension Radmüller, sondern eine Schule irgendwo bei Mannheim.
Hier stieg ein YMCA-tanzender Sport-LK dazu, der einen in unseren Augen sehr fragwürdigen Musikgeschmack hatte, wie sich bald herausstellen sollte. Auf der weiteren Fahrt mussten vor allem die Schüler*innen in der Mitte des Busses unter einer starken Doppelbeschallung leiden, da sowohl aus unseren hinteren Reihen als auch von dem Sport-LK im vorderen Busbereich laute und natürlich komplett gegensätzliche Musik hämmerte.
Irgendwann erblickten wir dann die ersten Berge am Horizont und konnten schon bald den Anblick der Zugspitze genießen. In Serpentinen ging es dann Berge hoch und runter, bis wir abends endlich die Pension erreichten, wo uns Nudeln erwarteten. Nudeln wurden in den nächsten Tagen dann auch zu unserem Hauptnahrungsmittel.
Am nächsten Tag ging es dann nach einem anstrengenden und langwierigen Ausleihprozess endlich für alle auf die Piste. In nach Können und Erfahrung aufgeteilten Gruppen wurde das erste Mal das Skigebiet Jochtal von Anfängern, Fortgeschrittenen und Profis unsicher gemacht.
An den ersten zwei Tagen wurde mittags das delikate Essen in der Tennishalle genossen, es gab Burger à la Brötchen und Nudeln mit leichtgekühlter Soße.
Doch zum Glück gondelten wir am dritten Tag vormittags zum Gitschberg, wo es ein wirklich traumhaftes Südtiroler Mittagessen gab. Viele genossen den einmaligen Kaiserschmarrn, unwissend, dass es auch beim Abendessen Kaiserschmarrn geben sollte. Aber bekanntlich kann man ja nie genug Kaiserschmarrn essen.
Alle Ski- und Snowboardfahrer*innen konnten unabhängig von ihrem bisherigen Können schnell große Fortschritt erzielen, auch, da dieses Jahr sehr häufig gruppenübergreifend gefahren wurde. Dadurch konnten die Anfänger:innen von den Könnern lernen und ein unterstützendes und achtsames Miteinander, von dem alle profitieren konnten, wurde gefördert. Deswegen gab es auch viele wertvolle Preise für besondere Hilfsbereitschaft und Engagement, auch wenn eigentlich die gesamte Gruppe einen Preis für den tollen Zusammenhalt verdient hätte.
Doch selbstverständlich kam es auch in diesem Jahr zu kleineren und größeren Unfällen.
Auch Paul und Herr Weber blieben nicht verschont, wobei Herr Weber gleich zweimal bei derselben Talabfahrt vom Gitschberg hinfallen sollte. Einmal fiel er jedoch einfach beim Warten an der Gondel nach der eigentlichen Talfahrt um. Und auch Paul schaffte es, sich auf den letzten Metern einer Fahrt hinzulegen, wobei er mit Applaus in Empfang genommen wurde.
Doch auch die Schüler*innen blieben nicht gänzlich unverletzt, auch wenn es insgesamt bei kleineren Beschwerden blieb. Trotzdem gab es am dritten Tag einen größeren Unfall, sodass Frau Vogt ganz traditionsbewusst wie in jedem Jahr dem Krankenhaus in Brixen einen Besuch abstatten durfte.
Am vierten Tag gab es dann ein besonderes Pisten-Highlight. Organisiert von Frau Vogt konnten wir zum Skigebiet Plose fahren, bei gutem Skiwetter eine Premiere in der Geschichte der Stift-Kepplerschen Skilehrfahrten.
Auch wenn die Busfahrt zur Plose und das dortige Mittagessen ein eindeutig fragwürdiges und nicht sehr angenehmes Erlebnis waren, hat sich der Besuch gelohnt, da die Plose ohne Frage eines der schönsten Skigebiete in Südtirol ist und wir wortwörtlich über den Wolken gefahren sind. Doch auch die Plose hatte ihre Tücken und komplizierten Pistenführungen, sodass sich ein Schüler in das Kinderparadies verirrte.
Doch auch abseits der Piste war die Skilehrfahrt von erinnerungswürdigen Erlebnissen geprägt. Zwei Gedichte zeigten nach dem Essen, dass Stift Keppel in Südtirol nicht nur sportliche, sondern auch lyrische Hochleistungen erbringen konnte, nachdem Herr von Rüden am Boden kriechend einen Schüler bei der unerlaubten Handynutzung am Essenstisch erwischte.
Im Bus sorgte Musik für echte Aprés-Ski-Stimmung, auch wenn beim Abspielen der Musik häufig Skipbo gespielt wurde, wie Paul bemängelte.
Abends wurde die Zeit immer in Gemeinschaft verbracht, egal ob im Gemeinschaftsraum, zusammen auf den Zimmern oder auf der wundervollen echt-italienischen Fackelwanderung am Dienstagabend. Nach der Fackelwanderung gab es noch Glühwein oder Tee und deutsche Musik von einem DJ aus Frankreich und natürlich haben wir auch auf dem Dorffest die Stimmung mit unseren Dance Moves auf der Bühne gehoben.
Am letzten Skitag wurde Herr von Rüden tagsüber von einem Huhn begleitet, was leider keine friedliche Nachtruhe mehr finden durfte und es kam beim ganztägigen freien Fahren zu weiteren lustigen Unfällchen wie einem synchronen Bauchklatscher im Fun Park. Abends wurde das Essen von einer kleinen, aber sehr tatkräftigen Küchenhilfe unterstützt und es gab große Freude über die verlängerte Nachtruhe.
Diese wurde von uns teilweise zum Schauen von Videos der vergangenen Tage genutzt, zum Reden und Lachen oder für einen Besuch im Dorfcafé. Beim Schauen der Videos im Gruppenraum kam es zu einem großen Schreck, als eine Schülerin plötzlich gegen die Scheibe knallte. Aber warum war die Scheibe auch plötzlich so weit vorne?
Am letzten Tag saßen dann alle mit etwas müden Augen um 6.15 Uhr beim Frühstück, da die Zimmer schon um 7.15 Uhr geräumt werden mussten. Besonders wichtig war hierbei die „Mülltrennung“, auf die Herr Radmüller besonderen Wert legte. Jedoch lernten wir hier, dass Mülltrennung nicht vergleichbar mit unserer deutschen Mülltrennung ist…
Um 8 Uhr kam der Bus, zur Überraschung sogar pünktlich, und wir machten uns im Regen auf den Rückweg, der Trauer über die Abreise entsprechend regnete es nämlich am letzten Tag.
Auf der Rückfahrt wurde geschlafen, gestrickt und Musik gehört – die Stimmung war gut, doch auch gemischt mit Müdigkeit und Melancholie.
Wir alle werden diese Skilehrfahrt in unserem Herzen behalten und viele einmalige Erinnerungen und Erfahrungen - und den ein oder anderen Muskelkater - mitnehmen und starten natürlich super motiviert wieder in die Schule!
Sophie Scheffler (Q1)